Samstag, 7. April 2007

Rallarvegen.

Eine der beliebtesten Radstrecken der Norweger. Wer sich nun aber von der verpatzten Einsamkeit abschrecken lässt, verpasst Atemberaubendes.

Obwohl der Rallarvegen in keiner unserer damaligen Reiseführer aufgeführt war, war es uns quasi unmöglich, ihn zu ignorieren. Wer auch immer uns mit unseren Rädern samt Gepäck erblickte, führte ein Wort im Munde: "Rallarvegen".

Und so war die Vorfreude auf dieses gepriesene Meisterwerk der Natur bald so groß, dass wir bitterste Enttäuschung vermuteten. Aber ... unsere Erwartungen wurden übertroffen.

Der Rallarvegen führt entlang der Oslo-Bergen-Bahn und diente früher den Bauarbeitern als Wegstrecke. Jetzt ist sie für Autos gesperrt und ist beliebtes Ausflugsziel für die sportfanatischen Norweger.

Die Strecke beginnt in Haugastol und dann geht es auf 27 km stetig bergauf in Richtung Finse, das auf 1222 m über NN liegt. Der Blick erscheint weit und frei. Man fährt an Bächen vorbei, die so klar sind, als wären sie der Anfang allen Wassers. Das Grün, das einen umgibt, hat tausend verschiedene Farben. Die Berge sind mal sanft und wellig, mal schroff und kahl. Aber immer erhaben und mächtig. Man trifft auf kleine Wasserfälle und große Schneeberge, die Wolken hängen tief und Kühe stehen mitten auf der Straße.

Der Weg schlängelt sich zwischen Eisenbahntrasse und Wasser entlang und fährt sich -wie ich fand- relativ gut. Sicher, es "huckelt" ein bisschen ob der Steine und Unebenheiten wenn man keine Federung hat, aber wir sind ja nicht aus Zucker!

Da man in nicht unerheblichen Höhen radelt, sollte man darauf vorbereitet sein, dass sich das Wetter sehr schnell ändern kann. Aus dem strahlensten Sonnenschein kann fix ein Schneesturm hereinbrechen. Dann heißt es nur noch, auf die Zähne beißen und zur nächsten Zugstation durchkämpfen ... und rumjammern, dass man um die schöne Abfahrt gebracht wurde :-(

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